Die Sammlung
In einer Zeit, in der die Architekturzeichnung vom digitalen Entwurfsprozess abgelöst zu werden scheint, ist die Tchoban Foundation gegründet worden. Ihr 1962 in Sankt Petersburg geborener Gründer Sergei Tchoban entwickelte schon während seiner Studienzeit an der Russischen Akademie der Künste eine große Leidenschaft für die Architekturzeichnung, entdeckte eine Liebe für die Altmeister und begann, selbst zu zeichnen.
Mit dem Erwerb einer Zeichnung von Pietro di Gottardo Gonzaga wurde 2001 der Grundstein für seine Sammlung gelegt. Inzwischen umfasst sie zahlreiche Blätter aus verschiedenen Epochen, von Meisterzeichnungen aus dem 16. Jahrhundert bis zu Werken zeitgenössischer Architekten – von Jacques Androuet du Cerceau über Hubert Robert, Sir John Soane, Karl Friedrich Schinkel, Frank Lloyd Wright bis Lebbeus Woods.
Zum Eigentum der Stiftung gehören dagegen Zeichnungen und Visionen aus der Feder international führender Architekten des 20. und des 21. Jahrhunderts, wie Aldo Rossi, Gottfried Böhm, Zaha Hadid, Frank Gehry, Alexander Brodsky, Moon Hoon oder Steven Holl.
Die Stiftung sieht es als ihre Aufgabe, zeitgenössische Architekturzeichnungen mit den Werken großer Zeichner der vergangenen Jahrhunderte in Beziehung zu setzen und zugleich die Tradition der Handzeichnung in der vom Computer geprägten Gegenwart lebendig zu erhalten. Beide Sammlungsbereiche werden in temporären Ausstellungen sowohl im Museum für Architekturzeichnung in Berlin als auch in renommierten Institutionen weltweit präsentiert. Einen Einblick in das Museumsdepot der Tchoban Foundation bietet eine Führung durch die aktuelle Ausstellung mit Archivbesichtigung.